094 by Brutstätte des Bösen

094 by Brutstätte des Bösen

Autor:Brutstätte des Bösen [Bösen, Brutstätte des]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-11-21T17:52:55+00:00


Genau an der Stelle, an der das steinerne Hexenherz in ihrem Körper saß!

Von dem Hexenherz strahlte eine Erwiderung aus! Rötliches Licht fraß das Silberleuchten, färbte es ein. Ein blutroter Strahl brach aus Damonas Leib, ließ sie erzittern, tanzte durch die Luft, deutlich sichtbar wie ein Laserstrahl …

Und traf den Zauberspiegel. Die Silberkugel glühte plötzlich ebenfalls dunkelrot. Ringsum schlug die Spiegelfläche Wellen, unruhige Wellen, wie von einem leichten Wind getrieben.

Dann ging alles ganz schnell. Wunder gehen immer schnell. Dieser Gedanke durchraste Mike, während er perplex auf den Zauberspiegel starrte.

Dort entstanden Bilder. Magische Bilder. Vergangenheit? Zukunft?

Nächste Gegenwart?

Eine Burg. Trutzig. Düster in einer düsteren Nacht. Nebelfetzen krochen über die Wiesen und Felder, ein leichter Wind bewegte Baumkronen, wühlte in Sträuchern.

Schwere, tiefhängende Wolken jagten über den Nachthimmel. Gesichter erschienen aus der Düsternis heraus. Ein Mann. Feistes Gesicht. Hängebacken. Gutmütige Augen. Schnitt. Eine Frau. Aufgeta-kelt, geschminkt, grellroter Lippenstift. Hageres, scharfgeschnittenes Gesicht. Zwei junge Männer. Mike kannte sie.

Die entsprechende Frage stellte atemlos Ben Murray, der die schwarze Aktentasche mit den Zarangar-Papieren hielt.

»Das sind Kellwyn und Conan Haxlethort«, antwortete ihm Mike, ohne den Blick vom Zauberspiegel zu nehmen.

Ein schlanker Mann rannte inmitten einer Horde geflügelter nackter Frauen durch weite Bäume, Hallen, eine Treppenflucht hinunter.

Zarangar und seine Höllen-Engel! Schnitt.

Ein Schiff tanzte auf sturmgepeitschten Wellen. Ein alter, rostiger Frachter. Düster. Schmutzig. Das Bild war so echt, als würde Mike direkt daneben in einem kleinen Boot stehen. Der Frachter schlinger-te.

Schnitt. Aus einem höheren Blickwinkel: eine erhellte Kajüte. Drei Männer. Einer hielt einen Revolver. Feuerte. Orangefarben war die Feuerblume, die vor der Mündung aufblühte. Ein Mann brach getroffen zusammen. Der andere torkelte zur Tür. Dort stand eine Horror-Kreatur …

»Kirgaal-Chan!« entfuhr es Mike Hunter.

Der Verletzte ging über Bord, tauchte unter. Schwarze Wasser fra-

ßen seinen Körper. Seine Leiche …? Der Mann war nicht tot, das wurde durch das nächste Bild klar … Ein heller, wäßrigblauer Mor-genhimmel lag über der Küste. Backsteinhäuser. Männer gingen am Strand entlang. Ein Mann lag dort, bewegte sich schwach, rief um Hilfe, brach zusammen. Ohnmächtig. Es war der, der verletzt über Bord des Frachters gegangen war.

Damona zitterte in Mikes und Lauries Armen. Das Spiegelglas wurde schwarz. Schwarz wie die Nacht. Ein leises Flimmern lief darüber. Es schien Mike für den Bruchteil eines Augenblicks, als schrecke der Spiegel davor zurück, das nächste Bild zu zeigen …

Dann kam es doch. Blitzschnell. Für einen winzigen Sekundenbruchteil.

Düster. Unheimlich in einer gespenstischen Umgebung. Ein düsterer Raum, der unschwer als Schiffsladeraum zu erkennen war. Dann eine Menge Kisten. Und schließlich – ein gut zwei Yards durchmes-sendes schwarzes, pumpendes Herz!

Mike Hunter ahnte nicht, daß er die siebte Große Mutter sah …

*

»Du wirst leben. Die Magie des Spiegels hat dich beschützt.«

Sie hörte die leise gesprochenen, sanften Worte, die ihr wie Balsam waren, doch sie verstand sie nicht richtig, wußte sie nicht in den richtigen Zusammenhang zu den Geschehnissen zu bringen. Überhaupt: Was für Geschehnisse? Was war passiert? Die ganze Westmi-nister Abbey mußte auf ihrem Schädel stehen, ihre Zunge war ein geschwollenes, pelziges, gelbes Sofa. Oder so etwas ähnliches.

»Die Magie des Spiegels? Beschützt?« fragte sie zögernd zurück.

»Eine Magie des Lichts.



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